Verena Barié, 1 — 5; Foto von Wei Hung
Verena Barié ist Medienkünstlerin, elektronische Performer-Komponistin, Kuratorin für klangbasierte Künste und Blockflötistin, die an der Schnittstelle von Musik, neuen Medien und Kunst tätig ist. Barié ist live-elektronische Blockflötenspezialistin, mit musikalischen Materialerweiterungen von Aquarienschläuchen über Tischkicker zu zeremoniellen Orgelinstallationen. Sie lebt und arbeitet in Köln, Düsseldorf und Amsterdam.
In Bariés konzertanten wie installativen und kuratorischen Arbeit basiert ihre Praxis auf zwei Kernerfahrungen ihrer Jugend. Zum einen ein Praktikum im Deutschen Bundestag und das hautnahe Miterleben der demokratischen Gesellschaftsbildung im Jahr 2011. Zum anderen ihre Besuche und das Mitwirken am Leipziger Improvisationsfestival für Alte Musik LivFe! (Heute EX TEMPORE, Teilnahme 2011 und 2013) und der Entwicklung der freien Musiksprache als diskursive Gemeinschaftsbildung.
Verena Barié agiert auf der Grundlage eines Masters Live Electronics und einem Bachelor Blockflöte am Conservatorium van Amsterdam und befindet sich im Master Klang & Realität / Transmediale Formen in Düsseldorf.
Seit 2020 ist sie Co-Kuratorin des LTK4 – Klangbasierte Künste Köln. Hier setzt sie sich unter anderem für die Förderung von Künstlerinnen in den Bereichen Audio-Produktion, Komposition und Installationskunst ein. Ihr Projektraum LTS4 x Licht.Ton.Sicht im Lichtturm Solingen bietet eine Plattform für intergenerationellen Dialog und interdisziplinären Austausch in der Region Bergisches Land. Von 2021 bis 2025 war sie Vorstandsmitglied der Kölner Gesellschaft für Neue Musik e.V. und agierte als Sprecherin der Neuen Musik im IFM e.V. sowie im Arbeitskreis Neue Musik NRW. Darüber hinaus war sie von 2022 bis 2025 Redaktionsmitglied der spartenübergreifenden Zeitschrift NOIES NRW (vormals Karlheinz) und wird 2025 als Gastmoderatorin der Klangkunst-Portraitsendung funkt.sessions eingeladen. Barié engagiert sich aktiv für die Gestaltung des kulturellen Lebens in der freien Szene NRWs.
Barié ist künstlerische Co-Leiterin und Produzentin des CENTRE COURT FESTIVALS Köln, Jurorin und Produzentin von CONTAINERKLANG der kgnm in den Jahren 2022 bis 2024, Jurorin bei ZAMUS UN:LIMITED im Jahr 2024 und Konzeptorin des europaweiten Projekts kgnm.remote sowie der Kölner Workshopreihe zur Professionalisierung in mentaler Gesundheit kgnm.connect mit TGR – The Green Room.
Preise erhält sie in Amsterdam mit dem Gaudeamus Muziekweekprijz (2013) und dem Grachtenfestival Amsterdam Preis (2019), und in Rom den Rome Independent Cinema Festival Preis (2018). Sie ist Stipendiatin der Deutschen Orchesterstiftung (#MusikerZukunft), des Musikfonds e.V., des Deutschen Musikrats sowie des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW.
Verena Barié ist Mitglied renommierter Ensembles wie The Royal Wind Music (Renaissance-Doppel-Sextett, Amsterdam), dem 1. Deutschen Stromorchester (Klangkunstkollektiv, Köln) und dem preisgekrönten britischen Blockflötenquartett BLOCK4 (London/Amsterdam). Gemeinsam mit dem Komponisten und Live-Elektronik-Künstler Sjoerd Leijten gründete sie 2017 das Duo chirp.crush, das an der Schnittstelle von experimentellen Hörspielen, Radio- und Klangkunst arbeitet. Seit 2021 arbeitet sie mit dem Trompeter und Klangkünstler Rochus Aust unter dem Namen Avatar Curators, mit einem Fokus auf installative und visuelle Musik.
Sie spielte Improvisationen mit Vladimir Tarasov und Silvia Rossani auf dem CENTRE COURT FESTIVAL Köln (2024), mit Chhoroll Tsering und Turbo Tsering auf SA LADAKH Landart Festival HIMALAYA (2024), mit Rochus Aust und Florian Zwissler auf NEXT LEVEL FESTIVAL FOR GAMES Essen Zollverein (2022).
Diese künstlerischen Partnerschaften sowie ihre projektbezogene Zusammenarbeit mit internationalen Ensembles bieten ihr kontinuierliche Inspiration und kreative Impulse. Ihre Begegnungen mit Künstlerpersönlichkeiten, etwa im Rahmen von Meisterkursen und Festivals, haben sie nachhaltig geprägt. Zu diesen zählen unter anderem die Komponist:innen Chaya Czernowin, Joël Bons, Jorrit Tamminga und Wim Henderickx, elektronische Komponist:innen und Performer:innen wie Marcel Wierckx, Jos Zwaanenburg, Anne La Berge und Michael Norris sowie klassische Musiker:innen wie Walter van Hauwe, Dorothee Oberlinger, Geworg Dabaghjan und Alistair Faser.